Als Webseitenbetreiber sollte man darauf achten, dass die eigene Seite möglichst schnell geladen wird. Um die effektive Geschwindigkeit einer Webseite messen zu können, kann man auf verschiedene Tools zurückgreifen.
Google PageSpeed Insights ist nicht alles!
In vielen Artikeln zu diesem Thema wird man darauf hingewiesen, Google PageSpeed Insights zu verwenden, um ein Ergebnis für seine Webseite zu erhalten. Google PageSpeed liefert informative Ergebnisse, ist jedoch kein Allheilmittel und kann auch falsch liegen!
Google PageSpeed misst nicht die Ladezeit einer Webseite
Vergleichen kann man das mit der Schulzeit. Ist man schlau, wenn man die Note 1 erhält? Nicht zwingend. Es heißt nur, dass man gut vorbereitet war und gut in einem Test abgeschnitten hat. Viele intelligente Menschen schneiden manchmal nicht gut in Tests ab.
Genau wie Noten in der Schule kein Indikator für Intelligenz sind, ist Google PageSpeed kein guter Indikator für die tatsächliche Geschwindigkeit einer Webseite.
Um die Ladezeit einer Webseite zu messen, sind spezialisierte tools, wie z.B. Pingdom, empfehlenswert.
Beispiele für unterschiedliche Messergebnisse
Test #1 heise.de:
Test #2 apkmirror.com
Bei diesen Tests kann man Folgendes feststellen:
- Bei Test #1 ist das Google PageSpeed Rating bei 57 und im roten Bereich, die tatsächliche Ladezeit beträgt 2,44 Sekunden
- Bei Test #2 ist das Google PageSpeed Rating bei 79 und im orangen Bereich, die tatsächliche Ladezeit beträgt 39.61 Sekunden
Eine perfekte Note bei Google PageSpeed ist Zeitverschwendung
(Fast) keine Webseite hat eine perfekte Note. Das ist so gut wie unmöglich zu erreichen, wenn man gewisse Funktionalitäten benötigt. Wenn es keinen direkten Zusammenhang mit der Ladegeschwindigkeit gibt, sollte man Google PageSpeed überhaupt noch Beachtung schenken?
Man kann nicht alle markierten Fehler von PageSpeed beachten, weil aufgezählte Mängel oft nicht realitätsbezogen sind. Ein gutes Beispiel ist die Einbindung von Google-Analytics. Dies ist ein Google-Service, der jedes mal bemängelt wird bzgl. Browser-Caching. Da es über eine externe Domain eingebunden wird, ist es für einen Seitenbetreiber jedoch nicht möglich, Caching-Regeln festzulegen. Dies müsste direkt auf den Google-Servern passieren.
Ist Google PageSpeed überhaupt sinnvoll?
Google PageSpeed ist hilfreich, wenn es nicht als absolute Lösung für alle Probleme gesehen wird.
Manchmal kann PageSpeed auf Problemzonen in der Webseite aufmerksam machen. Es ist ein schneller Check, der auch auf realistische Probleme in der Webseite hinweist. Man wird zum Beispiel gewarnt, wenn man übersehen hat ein Bild zu komprimieren oder es viel zu groß eingebaut wurde. Bei den Hinweisen erscheint die tatsächliche Bildgröße in der Webseite (z.B. 1,5 MB für ein Thumbnail, das übersehen wurde) und wieviel Reduzierung möglich ist.
Des Weiteren sind Hinweise auf essentielle Einstellungen für den Live-Betrieb einer Webseite wichtig. Wurde Gzip-Kompression aktiviert? Ist der Cache an?
Zusammenfassend kann man sagen, dass PageSpeed durchaus hilfreich sein kann, es darf jedoch nicht als Non-Plus-Ultra gesehen werden und man sollte weitere Tools verwenden, um eine realistische Einschätzung der Geschwindigkeit einer Webseite zu erhalten.