Das Ziel eines Logos ist einfach: Es soll Ihr Unternehmen angemessen präsentieren und Ihre Zielgruppe anziehen. Das Schwierige ist das Wie? Denn man muss in einer kleinen Grafik sehr viel Informationen verpacken und gleichzeitig eine Botschaft vermitteln, die das ganze Unternehmen repräsentiert. Hier lernen Sie in Kürze die verschiedenen Logo-Typen kennen und können sich Denkanstöße für das Design Ihres Logos holen.
Wir sind tagtäglich von Firmenlogos umgeben. Einige fallen uns ins Auge, andere gehen in der Masse unter. Mal lässt uns ein Logo sofort die Absicht des Unternehmens erahnen, mal haben wir uns schon so an das Logo und das Unternehmen dahinter gewöhnt, das wir es nicht mehr bewusst wahrnehmen.
Wenn Sie ein neues Logo oder ein Re-Branding in Auftrag geben möchten, sollten Sie sich im Voraus bereits ein paar Gedanken darüber machen, was zu Ihrem Unternehmen passt und Ihre Zielgruppe anspricht. Dieser Überblick soll Ihnen dabei helfen.
Es gibt 3 essenzielle Logokategorien: Bilder, Worte und Kombinationen daraus.
Die wichtigsten Logotypen
Bildmarken
sind Logos, die aus einer Grafik oder einem Icon bestehen.
Berühmte Bildmarken sind Apple, Twitter oder das Logo der Rolling Stones.
Diese Logos und die dahinter stehenden Unternehmen sind so bekannt, dass sie einen Kult- bzw. Symbolcharakter haben und sofort mit dem Unternehmen assoziiert werden. Gerade bei jungen, noch nicht etablierten Unternehmen ist eine reine Bildmarke mit Vorsicht zu genießen, da eine einzige Grafik nicht viel über das Unternehmen aussagen kann.
Wortmarken
sind Schriftlogos und bestehen nur aus Text, also dem Firmennamen.
Bekannte Wortmarken sind Google oder Coca Cola.
Akronym:
Da es rein Schrift-basierte Logos sind, eignen sie sich für Unternehmen mit kurzen, einprägsamen Namen oder Abkürzungen davon, wie Initialen oder Akronymen.
Ein Akronym ist ein Sonderfall der Abkürzung. Sie entstehen dadurch, dass Wörter oder Wortgruppen auf ihre Anfangsbestandteile gekürzt werden.
WM für Weltmeisterschaft (Initialen/Anfangsbuchstaben)
Aral (steht für die chemischen Gruppen der Aromaten und Aliphaten, aus denen der Kraftstoff bestand)
Azubi für Auszubildender (Mischform aus Initialen und Silbenbildung)
Wort-Bildmarke
Dabei handelt es sich um eine Kombination aus Text und Bild, also dem Firmennamen und einer Grafik (konkret oder abstrakt).
Bekannte Beispiele sind Lacoste oder Burger King.
Da man hierbei mit Wort und Text arbeiten kann, hat man mehr Spielraum für die Aussage und kann so die Marke verstärken.
Abstraktes Logo
Dabei handelt es sich um eine Form der Bildmarke. Das Bild ist nicht konkret und klar als solches zu erkennen, wie der Apple-Apfel oder Twitter-Vogel.
Es ist eine Abstraktion oder geometrische Form wie bei Adidas oder Nike. Das bietet einem die Möglichkeit, etwas Einzigartiges zu kreieren, birgt jedoch die Gefahr, dass die gewünschte Aussage nicht als solche erkannt wird.
Emblem
Bei einem Emblem befindet sich der Text innerhalb eines Rahmens bzw. einer Art Wappen oder Siegel.
Sie haben einen traditionellen und offiziellen Charakter und sind beliebt bei etablierten Organisationen, Universitäten, wie die Universität Regensburg.
Auch viele Automarken, wie BMW und Porsche arbeiten mit Emblem-Logos.
Eine moderne Variante ist das Logo von Starbucks:
Maskottchen
Logos mit einem "Maskottchen" haben einen verspielten Charakter und drücken viel Nähe aus, weil sie auf einer illustrierten Figur basieren, die die Botschaft des Unternehmens vermitteln soll.
Beispiel dafür sind der Fuchs von Firefox und das Logo der Fastfoodkette KFC.
Logos können unterschiedliche Varianten haben, aber das gleiche Look and Feel und Wiedererkennungswert vermitteln.
Das möchte ich gerne anhand unseres Logos demonstrieren:
Bildmarke
Wortmarke
Wort-Bildmarke
Maskottchen sketchy
Ein Emblem für die Digitalisierung:
Bedeutungstragende Logos
Amazon: banal, und doch genial
Beim Logo von Amazon wurde nichts dem Zufall überlassen. Auf den ersten Blick sieht es nicht sonderlich komplex aus:
keine auffällige Typografie beim Text und ein Pfeil ... das war's
Aber die Aussage dahinter (die wir mehr oder weniger unterbewusst wahrnehmen) hat es in sich:
- Zunächst einmal erinnert der Pfeil, der in einem Bogen nach oben zeigt, an angehobene Mundwinkel und ein Smiley-Gesicht.
- Doch der Pfeil kann noch mehr. Er bewegt sich in einem schnellen Schwung, was auf die schnelle, unkomplizierte Lieferung der Produkte hinweist.
- Und zuletzt verläuft der Pfeil von a bis z, was die Philosophie des Unternehmens repräsentiert, nämlich ein riesiges Produktsortiment, das von A-Z reicht sowie an die A-bis-z-Garantie. Ein Aushängeschild des Unternehmens, das sich auf die Fahnen geschrieben hat, das kundenfreundlichste Unternehmen der Welt zu werden. Die A-bis-z-Garantie schützt die Käufer beim Artikelkauf und -versand und garantiert Hilfe bei jeglichen Problemen mit den Marketplace-Verkäufern.
- Auch die Farben sind perfekt ausgewählt und kombiniert. Ein starker auffälliger Kontrast. Schwarz, das eine dezente und professionelle Wirkung hat und Orange, die Farbe der Freude (z. B. beim Shoppen).
An diesem Beispiel sieht man, wie anspruchsvoll Logo-Design ist (Meiner Meinung nach die Königsdisziplin im Design). Was bei flüchtiger Inaugenscheinnahme einfach wirkt, erfordert eine enorme Vorarbeit, nämlich alle Punkte in einer Grafik zu vereinen.
Apple: Eine Weltmarke mit wenig Aussagekraft
Ja, jeder kennt es und verbindet es augenblicklich mit Hightech-Geräten. Es ist eines der einprägsamsten und berühmtesten Logos unserer Zeit.
Das liegt vor allem daran, dass jeder Apple kennt. Das Logo hat ein Eigenleben entwickelt, weil sich das Unternehmen dahinter zur Weltmarke gemausert hat. Somit hat das Logo absoluten Kultcharakter erlangt und man hinterfragt nicht seine Bedeutung, sondern denkt eher bei jedem Icon, das einen Apfel darstellt, an die Marke Apple.
Mal ehrlich, könnten Sie irgendetwas mit dem Logo anfangen oder gar iPhones und Macs damit verbinden? Sie würden es wahrscheinlich sogar als unpassend empfinden, wenn sich kein namhafter Hersteller mit dem Logo schmückt.
Eines muss man dem Logo lassen ...
Durch seine nicht eindeutige Aussage bietet es viel Raum für Spekulationen und Interpretationsansätzen. Es ringen sich viele Mythen um die Entstehungsgeschichte des Apple Logos.
Von Adam und Eva, dem Baum der Erkenntnis und dem Naschen von der verbotenen Frucht - über die Apfelsilhouette mit Biss, englisch bite, die wie Byte (eine Maßeinheit der Computertechnik) klingt - bis hin zu Isaac Newton, dem beim Nickerchen ein Apfel auf dem Kopf fiel und ihn zu seiner Theorie von der Schwerkraft inspirierte. Ob die Geschichten wahr sind oder nicht, spielt eigentlich keine Rolle; Hauptsache, es wird darüber geredet.
Die Erklärung von Steve Jobs ist übrigens recht banal:
Jobs habe damals auf einer Apfelfarm "gejobbt", er war Vegetarier und hat in dieser Zeit unglaublich viele Äpfel verzehrt.
Weil Jobs und seine Geschäftspartner im Verzug waren, einen Firmennamen für das Unternehmen anzumelden, drohte er, die Firma Apple zu nennen, wenn keiner einen besseren Vorschlag macht. Eigentlich war sein Plan, die Kreativität seines Teams anzuregen, was nicht geklappt hat (... ein gewagtes Vorhaben, stelle man sich ein Team aus Computerspezialisten und Nerds vor).
Bei diesem Logo war kein kreatives Team aus erfahrenen Designern und Marketingstrategen am Werk. Es war Zufall (und das Fehlen von Alternativen). Es ging in erster Linie um das Unternehmen. Erst als das Unternehmen etabliert war, wurde das Logo zur fortlebenden Legende.