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„Warum soll ich mich mit irgendwelchen Einstellungen herumärgern. Wenn das Bild zu dunkel ist, benutze ich halt den Blitz“

Wie es gibt Situationen in denen das Benutzen des Blitzes unangebracht und/oder Verboten ist. Bei vielen Aufnahmesituationen macht das Verwenden eines Blitzes auch schlicht und einfach keinen Sinn. Zum Beispiel bei Landschaftsaufnahmen. Wenn bei einer Landschaftsaufnahme zu wenig Licht vorhanden ist, nützt es auch nichts einen Blitz zu verwenden. Es wird höchstens der Vordergrund ausgeleuchtet.

Wie hell ein Blitz, ist wird in der Einheit „Leitzahl“ angegeben. Im Folgenden möchte ich kurz die verschiedenen Blitze vorstellen:

Der Kamerablitz

Der eingebaute Kamerablitz erzeugt nur relativ wenig Licht (Leitzahl ca. 13). Die Helligkeit des Blitzes lässt sich nur bedingt regeln. Dies erfolgt umständlich über das Kameramenü. Gut zu gebrauchen ist der Kamerablitz z.B. für Schnappschüsse von einzelnen Personen, vor allem in Innenräumen. Ein Klarer Nachteil ist der kaum zu beeinflussende Schattenwurf. Der Schatten wird immer direkt hinter die fotografierte Person geworfen und ist somit meistens mit auf dem Bild. Bei Verwendung des Kamerablitzes beträgt die kürzest mögliche Belichtungszeit 1/200 Sekunden.

Aufsteckblitz („Systemblitz“)

Ein Aufsteckblitz wird über den Blitzschuh an der Kamera befestigt. Die Leitzahl von Aufsteckblitzen beträgt (je nach Model) ca. um die 40. Die Helligkeit lässt sich direkt am Aufsteckblitz einstellen. Bei vielen Modellen sind Schritte von 1/8 Leistung bis volle Leistung möglich. Bei einigen Modellen ist auch eine stufenlose Regelung der Blitzleistung möglich. Ein deutlicher Vorteil von Aufsteckblitzen ist der dreh- und schwenkbare Blitzkopf. Dadurch kann auch indirekt geblitzt werden. Darunter versteht man, wenn das Motiv (z.B. eine Person) nicht direkt angeblitzt wird. Sinnvoll ist es z.B. bei Aufnahmen in Innenräumen den Blitzkopf an die Zimmerdecke zu richten und dafür die Leistung des Blitzes etwas zu erhöhen. Das Licht fällt dann nicht direkt vom Aufsteckblitz auf die Person, sondern wird von der Zimmerdecke reflektiert. Dies sorgt zum einen für ein weicheres Licht, zum anderen lässt sich dadurch der Schattenwurf gut lenken. Unabhängig davon wird auch die fotografierte Person dankbar sein wenn sie nicht „blind geblitzt“ wird. Auch bei der Verwendung von Aufsteckblitzen beträgt die kürzeste Belichtungszeit in der Regel 1/200 Sekunden. Bei Modellen aus dem gehobenen Preissegment sind allerdings auch Belichtungszeiten von bis zu 1/8000 Sekunden möglich. Bei sogenannten „TTL Blitzen“ stellt der Blitz in Abhängigkeit zu den Kameraeinstellungen die Helligkeit selbst ein.

kamerauaufsteck

Kamerablitz (links) und Aufsteckblitz (rechts)

Entfesseltes Blitzen

Unter der Bezeichnung „entfesselt“ (auch „entkoppelt“) versteht man, dass der Blitz nicht fest mit der Kamera verbunden ist. Entfesseltes Blitzen hat viele Vorteile. So kann z.B. der Blitz auf einem separaten Stativ angebracht werden und der Lichteinfall auf das Motiv genau festgelegt werden. Die „Einsteigerklasse“ der Spiegelreflexkameras (APSC Sensor oder vergleichbare Kameramodelle) verfügen in der Regel nicht über einen Anschluss für ein Blitz-Kabel. Um mit solch einer Kamera trotzdem „entfesselt“ Blitzen zu können ist es notwendig, sogenannte „Funk-Auslöser“ zu verwenden. Funkauslöser bestehen mindestens aus einem Sender und einem Empfänger. Der Sender wird am Blitzschuh der Kamera angebracht und gibt das Signal zum Auslösen des Blitzes an den Empfänger weiter. Der Empfänger verfügt über einen eigenen Blitzschuh an dem der Aufsteckblitz angebracht werden kann. Es ist auch möglich mehrere Empfänger zu verwenden. Dies macht dann Sinn, wenn das Motiv von mehreren Seiten angeblitzt werden soll.

entfblitzen

funkblitz

Ein Funk Auslöser Set, bestehend aus einem Sender und vier Empfängern, kostet ca. 50€

Studioblitz

Ein Studioblitz hat ca. eine Leitzahl ab 60. Bei der Studiofotografie werden meist mehrere Studioblitze eingesetzt, um sowohl den Hintergrund als auch das Fotomodel ausreichend zu beleuchten und den Schattenwurf zu kontrollieren. Entfesseltes Blitzen mithilfe von Funkauslösern ist hier dringend zu empfehlen, da sich der Fotograf dadurch frei und „kabellos“ im Raum bewegen kann. Der „Set-Aufbau“ geht in der Regel weit über das Aufstellen von mehreren Studioblitzen hinaus. Hintergrund, Position des Fotomodels, Verwendung von Lichtformern (z.B. Diffusorschirmen), Verwendung von Requisiten sind nur ein paar Überlegungen, die im Vorfeld getroffen werden sollten. Es gibt für beide Seiten (Fotomodel / Fotograf) nichts nervigeres, wie wenn zu Beginn des Fotoshootings mit dem Set-Aufbau begonnen wird. Ein großer Teil der Vorbereitungen für ein Fotoshooting ist die Positionierung und Einstellung der Studioblitze.