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Die „Blende“ ist das Bauteil, das den Einfall des Lichts auf den Bildsensor reguliert. Dieses Bauteil ist bei fast allen Kamerasystemen im Objektiv untergebracht. Die möglichen Blendeneinstellungen sind also vom verwendeten Objektiv abhängig.

Die Bezeichnung „Blendengröße“ ist leicht falsch zu verstehen, da die Bezeichnung die Größe der Blendenlamellen und nicht die Größe des „Blendenlochs“ angibt

Zum Verständnis ein Bild

blendenwiki

Quelle: Wikipedia

Das bedeutet also:

  • Je kleiner die eingestellte Blendenzahl ist, desto mehr Licht fällt auf den Sensor
  • Je größer die eingestellte Blendenzahl ist, desto weniger Licht fällt auf den Sensor

Unter einer „Offenblende“ (auch als „Anfangsblende“ oder „Lichtstärke des Objektivs“ bezeichnet) versteht man, wie viel Licht maximal durch das Objektiv fällt. Je kleiner die einstellbare Blendenzahl (z.B. f/1.8), desto „lichtstärker“ ist das Objektiv. Lichtstarke Objektive sind im Regelfall teuer (Ausnahme: Festbrennweiten; später mehr dazu). Bei einer niedrigen Zahl spricht man also von einer „großen Blende“. Bei einer hohen Zahl von einer „kleinen Blende“ in der Praxis heißt das zum einen, dass über die Wahl der Blende die Helligkeit des Bildes gesteuert wird. Darüber hinaus hat aber die Blendenwahl noch weiteren Einfluss auf das Bild.

Anmerkung: Einstellen der Blende an der Kamera bei Canon wird die Blende durch das Drücken der Taste „AV“ und das gleichzeitige Drehen am Rad für die Verschlusszeit gesteuert.

Große Blende („offene Blende“)

Eine niedrige Blendenzahl, z.B. f/1,8 (also eine große Blendenöffnung), bildet nur einen geringen Bereich des Bildes scharf ab (= geringe Tiefenschärfe).

Wie groß der Bereich ist, der bei einer offenen Blende (z.B. f/1,8) scharf abgebildet wird, hängt auch stark mit dem Abstand zwischen Kamera und Motiv zusammen. Ist dieser Abstand gering, ist man also „nah dran“, ist auch der scharf abgebildete Bereich klein. Ist man weiter vom Motiv weg, wird auch der scharf abgebildete Bereich größer. Mit diesem Effekt lassen sich Bilder sehr kreativ gestalten. Besonders gut lassen sich solche „Blendenspielereien“ bei der Portrait-Fotografie nutzen, da der Hintergrund schön weich „verschwimmt“.

Beispielbilder Offene Blende / geringe Tiefenschärfe

tiefenunschaerfe

Bild 1: f/1,8 | 1/125 Sek. | ISO 100 | 50mm 
Bild 2: f/1,8 | 1/125 Sek. | ISO 100 | 50mm 
Bild 3: f/1,8 | 1/100 Sek. | ISO 400 | 50mm

Kleine Blende („geschlossene Blende“)

Je höher die Blendenzahl (also je kleiner die Blendenöffnung) ist, desto größer ist der scharf abgebildete Bereich des Bildes. Ab ca. Blende f/8 erhält man ein durchgängig scharfes Bild.

Eine sehr hohe Blendenzahl, z.B. f/22 (also eine sehr kleine Blendenöffnung) führt zur „Sternenbildung“ um Lichtquellen. Je kleiner die Blende (also je höher die Blendenzahl), desto ausgeprägter tritt dieser Effekt auf. Beim „Sterncheneffekt“ spielt aber auch die Belichtungszeit eine große Rolle. Dieser „Sterncheneffekt“ kann kreativ genutzt werden, kann aber auch stören. Wenn der Effekt als störend empfunden wird, hilft nur die Wahl einer größeren Blende (also einer kleineren Blendenzahl).

Beispielbilder kleine Blende im Vergleich. Alle 3 Bilder wurden mit den selben Grundeinstellungen aufgenommen (6 Sek. | ISO 100 | 24mm). Lediglich die Blendeneinstellung wurde verändert. Je kleiner die Blende desto ausgeprägter ist der „Sterncheneffekt“ vorhanden.

kleineblende

Bild 1: f/9 
Bild 2: f/16
Bild 3: f/25

Zusammenspiel von ISO /Blende / Verschlusszeit

Wie hell oder wie dunkel ein Bild wird, hängt meistens nicht nur von einem der 3 Parameter allein ab. Vielmehr ergibt sich das Bild aus dem Zusammenspiel dieser drei Einstellungen. Ist ein Bild zu dunkel, kann man entweder den ISO Wert erhöhen oder die Verschlusszeit ändern oder eine größere Blende wählen.

Meine persönliche Empfehlung ist allerdings den ISO Wert nur als letzte Alternative zu erhöhen, wobei auch ISO 400 noch unbedenklich ist. Durch eine längere Verschlusszeit besteht schnell die Gefahr des „Verwackelns“. Wenn ein Bild also zu dunkel ist, würde ich empfehlen zuerst die Blende weiter zu öffnen (also einen niedrigeren Blendenwert zu wählen; z.B. von f/10 auf f/8).

Zusammenfassung: Letzten Endes hilft nur das Ausprobieren verschiedener Einstellungen. Für den Anfang würde ich aber den ISO Wert immer bei 100 lassen und versuchen das Bild über die Blendenstufen und die Verschlusszeit zu gestalten.

Gastbeitrag von namenloser | Auf flickr besuchen