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Kurz und knapp: Sehr vereinfacht ausgedrückt ist die Brennweite der Zoomfaktor. Die Brennweite wird in Millimeter angegeben. Je mehr Millimeter, desto stärker wird ein Bildausschnitt vergrößert dargestellt. 

Jetzt die etwas ausführlichere Erklärung: Die Brennweite gibt Auskunft darüber, wie groß der Winkel des Lichteinfalls am Objektiv ist. Je größer der Lichteinfallswinkel, desto größer der auf der Aufnahme sichtbare Blickwinkel. Salopp ausgedrückt passt „mehr Landschaft aufs Bild“ je größer dieser Blickwinkel ist.

Je kleiner der Brennweitenbereich, desto größer der Blickwinkel.
Je größer der Brennweitenbereich, desto kleiner der Blickwinkel.

Da die Größe des Bildsensors in der Kamera immer gleich bleibt, wird das Motiv bei einem kleinen Blickwinkel (also bei einem großen Brennweitenbereich) größer abgebildet. Diese Regel trifft nur bei „Normalobjektiven“ zu. Spezialobjektive bilden hier eine Ausnahme, da diese jeweils für einen bestimmten Zweck anders konstruiert sind. Spezialobjektive sind z.B. Makro- und Fisheyeobjektive.

brennweite

Die Grafik stellt den Zusammenhang von Brennweite und Blickwinkel schematisch dar

Die folgenden Bilder wurden alle mit den Einstellungen f/8 | 1/160 Sek | ISO 100 aufgenommen. Lediglich die Brennweite wurde verändert.

brennweitenaenderungen

Brennweitenbereiche

Generell sind die „Standard“- Brennweiten in 3 Bereiche aufgeteilt. Die Millimeterangaben sind Annäherungswerte und können (je nach Quelle) schwanken. Das liegt daran, dass die Übergänge fließend sind und sich meiner Meinung nach keine klare Grenze ziehen lässt.

Weitwinkel: 10 – 24 mm
Die Bilder wirken stark „gestaucht“ und haben eine teilweise starke Verzerrung. Weitwinkel eignen sich besonders gut für Landschaftsaufnahmen.

Standardzoom: 18 – 55 mm
Standardzoom Objektive decken die gängigsten Brennweiten ab und sind daher für viele Aufnahmesituationen geeignet. Sehr häufig werden Standardzoom Objektive mit der Kamera zusammen angeboten.

Telezoom: 55 – 300 mm
Telezoom Objektive sind immer dann gut zu gebrauchen, wenn es nicht möglich ist, nah an das Motiv heranzugehen. Telezoom Objektive eignen sich besonders für die Tierfotografie.

brennweitenskala

Brennweitenskala am Objektiv

Festbrennweiten

Eine besondere Art von Objektiven sind sogenannte Festbrennweiten. Der Name dieser Objektive kommt ganz einfach daher, da diese Objektive über eine feste Brennweite verfügen, die nicht verändert werden kann. Das Objektiv kann also nicht „zoomen“.

Festbrennweiten gibt es mittlerweile für sehr viele gängige Brennweiten (z.B. 50mm, 70mm, …). Der Vorteil von Festbrennweiten liegt in der Lichtstärke dieser Objektive. Offenblenden von 1,8 sind keine Seltenheit. Einfache Festbrennweiten sind teilweise auch relativ günstig (z.B. Canon 50mm Festbrennweite mit Blende 1,8 für ca. 90€). Aufgrund der großen Offenblende eignen sich Festbrennweiten vor allem für die Porträtfotografie und alle Motive bei denen eine sehr geringe Tiefenschärfe erwünscht ist.

Ein Nachteil von Festbrennweiten ist natürlich die mangelnde Flexibilität. Da das Objektiv nur über eine bestimmte Brennweite verfügt und nicht „gezoomt“ werden kann, muss man, wenn ein Motiv nicht vollständig aufs Bild passt, den Abstand zum Motiv erhöhen. Soll heißen: Wenn man nur mit einer Festbrennweite fotografiert, wird man sehr viel gehen.